Am Sonntag (29.6.) warteten 8 sehr gespannte Familien in großer Vorfreude auf die tansanischen Besucher, die aber leider in Istanbul hängen geblieben waren und erst am Montagvormittag am Flughafen ankamen. Dort standen wir dann mit 4 Autos und konnten unsere Gäste, 14 Kinder und 3 Lehrer der ELU Children Care Primary School in Morogoro endlich herzlich in Empfang nehmen. Nun ging es gleich in die Schule, wo die 5a schon sehnsüchtig wartete und die tansanischen Kinder mit großem Hallo begrüßte.

Obwohl sie eine sehr anstrengende Reise hinter sich hatten, haben wir gleich begonnen zu musizieren: das Klassenorchester der 5a hatte ein tansanisches Heimatlied vorbereitet zu dem die ELU Kinder laut und freudig sangen. Was für ein tolles Einstiegserlebnis!
Nun gab es unser improvisiertes Mittagessen in der 2b und dann kam die Verteilung auf die Gastfamilien – ein immer wieder sehr spannender Moment! Hier erlebt man dann, mit wem man die nächsten 2 Wochen zusammen leben wird.
Alle konnten nun erst einmal nachhause fahren, sich kennenlernen, ausruhen, den ersten Kulturschock verarbeiten, sich mit dem fremden Essen anfreunden.
Dienstag begann dann der erste offizielle Schultag. Immer 2 der Gastkinder gingen mit in den Hauptunterricht der Klassen 4 – 8 und nahmen da am Unterricht teil. Von Mathematik, über Geographie, Werken, Handarbeit bis zur Eurythmie usw. war alles dabei.
Und natürlich mussten die deutschen Kinder jetzt ihren Unterricht auf Englisch genießen!
Für die 3. – 5. Stunde waren Projekte vorbereitet: die 6b hatte ein Picknick im Park organisiert, mit anderen Klassen wurde getanzt und gesungen, ein Talk in kleinen Gruppen, Bewegungsspiele.
Am Nachmittag ging es dann bei tansanischer Hitze zum Hafen. Von der Plaza der Elbphilharmonie aus konnten sie ganz Hamburg bewundern und für das überwältigende Miniatur Wunderland hatten wir für alle Gäste Freikarten bekommen. Ein beeindruckendes Erlebnis!

Am Mittwoch ging es wiederum ähnlich zu in der Schule, nur nachmittags wurde schon einmal geprobt, da nun am Folgetag die erste Aufführung der „ELU-Show“ anstand.

Gleich am Donnerstagmorgen brachen wir auf nach Bergstedt zur Christophorus – Schule, wo die Kinder ihre mitgebrachte Show mit traditionellen und neuen Tänzen und Liedern sowie Akrobatik zeigten, was die Schüler*innen begeistert und konzentriert bewunderten.
Anschließend gab es einen berührenden Workshop mit dem Mittelstufen Chor, die uns etwas vorsangen, den tansanischen Kindern einen Kanon beibrachten und von dem tansanischen Kollegen dann „Jambo“ auf Suaheli erlernten. So kommt man wirklich zusammen!

Nach dem Mittagessen ging es an die Alster, wo wir an der Barca freundlicherweise Tretboote bekamen, was einen großen Spaß bei allen Beteiligten hervorrief. Der Höhepunkt war es, unter der Fontaine der Innenalster hindurch zu fahren.

Freitag besuchten wir die Albert Schweitzer Schule mit ähnlichem Programm wie am Donnerstag und dann mussten sich erst einmal alle kräftig ausruhen!
So kamen wir dann am Samstag im Garten einer Gastfamilie zum Picknick zusammen und anschließend mit großem Spaß auf dem Schemmannspielplatz. Die Riesenschaukeln, Ballplätze aller Art, Spielgeräte usw. waren natürlich alle unbekannt für unsere Gäste und dementsprechend begeistert genutzt.

Am Abend hatten wir die Möglichkeit mit allen zusammen in die Aufführung des Bundesjugendballets im Ernst Deutsch Theater zu besuchen. Auch dies ein ganz besonderes Erlebnis: Theaterbesuch, Ballett, überhaupt abends ausgehen kommt in Tansania einfach überhaupt nicht vor.
Der Sonntag ließ nun Raum für die Aktivitäten in den Familien und für die Erwachsenen Gäste Raum für ein Gartenfest, wo all diejenigen kommen durften, die zuvor schon in Morogoro zu Besuch waren. Ein herzliches Wiedersehen mit vielen Gesprächen, Tischtennis und Volleyball, Feuerschale und Grillen, Baden.
Die zweite Woche begann mit einem Ausflug nach Lübeck zur Waldorfschule. Auch hier wieder ähnlich wie in den anderen Schulen: Show, Workshop, Mittagessen. Überall wurden die Gäste mit großer Offenheit und Herzlichkeit aufgenommen. Anschließend ging es dann bei leicht gemischter Wetterlage an den Ostseestrand und es war schwierig, die tansanischen Gastkinder wieder aus dem Wasser zu holen. Der Spaß war einfach riesig.
Am Abend haben wir die tansanischen Lehrer in die Elbphilharmonie ausgeführt wo uns eine großartige Überraschung erwartete. Eine Percussionistin, die auf überwiegend selbst hergestelltem Instrumentarium spielte, mit vielen Plastikflaschen, raschelnden Tüten, Korken – alles Dinge, die in Morogoro als Abfallproblem eine große Rolle spielen. Hier wurden sie zu spannender Musik.
Der Dienstag wurde etwas ruhiger – Unterrichtsteilnahme, Begegnungsprojekte, Ausruhen in den Familien. Es war hinreißend zu sehen, wie unsere Klassen die afrikanischen Tanzschritte erlernten und auf Suaheli sangen. Und genauso, wie die tansanischen Kinder erste deutsche Liedchen oder Eurythmie mitmachten. Glücklicherweise hatten wir die Chance mit einer kleinen Reportage am Dienstag im Hamburg Journal (NDR) aufzutreten, was noch eine schöne Werbung für unsere Schulpartnerschaft und die Veranstaltung am Mittwoch war.
Mittwoch war nun der große Tag in unserer Schule. Am Vormittag die Show für die ganze Schulgemeinschaft und am Abend vor voller Aula als öffentliche Aufführung. Die Stimmung war umwerfend! Vor allem die junge Elternschaft unserer Schule war großartig vertreten.


Und nun kam schon der letzte Tag: Abschiednehmen nachdem nochmal ordentlich gemeinsam gesungen und getanzt wurde. Ein fröhliches Treiben am Pizzaofen mit leckerer Pizza und Salaten der 4a war der Schauplatz für den Abschied unserer Gäste von der Schulgemeinschaft.
Freitagmorgen im Foyer dann ein großer Kreis mit der 4a und man hörte: „Wann und wo sehen wir uns wieder und sind froh“. Und ab ging es zum Flughafen mit einem wehmütigen Auf Wiedersehen.
Was für eine intensive Zeit wir miteinander verbracht haben! Hoffentlich wird das in unserer Schule so weiter leben, dass es vielleicht in einigen Jahren mal eine Fortsetzung geben kann.
Hamburg, September 2025
Sonja Zimowski für den
Verein „Lernen gegen die Armut ev.“